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Der Himmel über der Isle of Skye

Kaum ein Thema beschäftigt die Briten so sehr wie das Wetter. In jedem Gespräch wird der tagesaktuelle Zustand des Himmels kommentiert. Die Bezeichnungen reichen von „wonderful weather"- wolkenlos und blau, über „isn't it nice" – Himmel mit weißen Wolken, bis zu „not too bad“- bewölkt, aber trocken. Regen wird von den Schotten meist stoisch einfach zur Kenntnis genommen. Nur mehrtägiger, heftiger Regen wird als „not so good" – und damit Schlechtwetter tituliert. Auf der Insel Skye müssten die Bewohner wohl stündlich ihre Meinung zur Witterung ändern, denn so schnell wechseln sich Sonne und Regen über der zerklüfteten Hebrideninsel ab. Wir haben unser Basislager für ein paar Tage in Portree, gälisch „Port Righ“ für „sicherer Hafen", aufgeschlagen und fahren von einer sehenswürdigen Ecke, wie dem Leuchtturm von Neist Point, zum nächsten Klippenrand, dem Wasserfall am Kilt Rock. Die Anfahrtswege sind oft von Schlaglöchern übersäte Single Track Roads, welche wir uns zudem mit Schafen teilen müssen. So ist es kein Wunder, dass wir nur langsam voran kommen. Erhoben sich die Cuillin Hills gerade noch so freundlich unter einem weiß-blauen Firmament („A nice weather, isn't it?“), droht 25 km weiter nördlich die Felsnadel des „Old Man of Storr" bedrohlich in den dunklen Wolkenhimmel („I think, it's not too bad.“). Es blieb trocken. Wenigstens an dieser Stelle.

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