Die Tour ist gemacht - ich bin wieder da. Oft werde ich nun gefragt: " Wie war`s denn?" oder: "Wie sind die Orkneys denn so?". Das ist schwer in einem Satz zu sagen, deshalb hier ein paar Worte mehr:
Schon bei der Ansteuerung per Fähre von Scrabster kommend, zeigen die Orkney Isles ihre grandiosen Steilküsten. Höhepunkt dabei ist die 130m hohe Felsnadel The old man of Hoy, die man in wenigen hundert Metern Entfernung passiert. Der Ankunftshafen für meine Fahrt war Stromness. Eine kleine, zu erst grau wirkende Hafenstadt, die sich im Inneren bei Sonnenschein als recht bunt präsentiert. Nach 45 Minuten Motorradfahrt erreichte ich dann Kirkwall, die Hauptstadt. Ein beachtlicher Hafen, eine mächtige Kathedrale, hübsche Einkaufsträßchen und viele gemütliche Pubs bestimmen das Stadtbild. Aber niemand kommt wegen der Städte auf die Orkneys - die grandiose Landschaft ist die unbestrittene Attraktion. Die Inseln sind grün durch Landwirtschaft und weite Wiesen. Das unterscheidet sie wesentlich von den Äußeren Hebriden. Unzählige Buchten schneiden die Inseln ein und spiegeln das Blau des Himmels wieder. Wenn es denn blauen Himmel gibt! Bei meinem einwöchigen Aufenthalt gab es drei sonnige Tage und der Rest war so, wie man sich Schottisches Wetter vorstellt: nass und windig, Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad und das im Juli - das muss man halt lieben. Aber zurück zu den sunny days. Mit dem Motorrad die schönsten Ecken der Inseln zu erkunden ist einfach traumhaft schön. Ziele gibt es genug: die Steilküsten mit ihren bizarren Felsformationen, herrlichen Klippenwanderwegen und Seevogelkolonien. Ja, ich habe dieses mal Puffins gesehen. Diese putzigen kleinen Papageientaucher mit ihrem orangenen Schnabel und Watschelfüßchen standen zwar versteckt in einer Felswand, konnten sich aber meinem Objektiv nicht entziehen.
Weitere Attraktionen sind natürlich die prähistorischen Zeugnisse: erste Siedlungen, Grabstätten und Steinkreise - alles 3-5 Tausend Jahre alt. Die beiden Whisky Destillen Highland Park und Scapa sowie die Orkney Bierbrauerei bieten lohnende Ausflugsziele auch bei nicht so gutem Wetter. Wobei natürlich Vorsicht geboten ist: der Genuss des Orkney Bieres Skullsplitter (Schädelspalter) macht seinem Namen alle Ehre, was ich nach einem Selbstversuch bestätigen kann.
Die Menschen, die ich kennengelernt habe, waren allesamt sehr freundlich und zuvorkommend, sprachen sehr gut verständliches Englisch (weniger den Schottischen Akzent als üblich) und fühlen sich mehr als Norweger, denn als Briten, was man auch an der Flagge erkennen kann. Die Küche in den Pubs und Restaurants ist hervorragend mit den Schwerpunkten frischer Fisch und gutes Fleisch. Dabei spielt die lokale Herkunft der Produkte eine entscheidende Rolle.
Mein Lieblings Pub und Restaurant soll hier nicht unerwähnt bleiben: bei Helgi's am Hafen ist man sehr gut aufgehoben.
Eine Reise zu den Orkneys ist besonders mit dem Motorrad zu empfehlen. Neben den gut ausgebauten Hauptverbindungsstraßen gibt es sehr gepflegte Single Track Roads wie auch noch kleinere Landwirtschaftswege, die man befahren muss, um an die wirklich schönen Stellen zu kommen. Reisen auf die anderen Inseln des Archipels habe ich nicht gemacht, da eine Woche Aufenthalt gerade einmal für Mainland ausreicht. Und die Puffins habe ich dort ja auch gefunden.
Der Weg zu und von den Orkney Isles ist ein absolutes Highlight in meinem Motorradfahrerleben: Die North Cost 500.
500 Meilen (ca. 800 km) entlang der West- und Nordküste Schottlands. Durch scheinbar endlose Täler, vorbei an mächtigen Bergen, felsigen Klippen, Sandstränden, blauem Nordatlantik, Schlösser und Ruinen und kleinen malerische Dörfern. Einsamkeit pur. Bestimmt eine der schönsten Panoramastraßen der Welt. Der Weg führt von Inverness nach Westen an die Küste, dann über Ullapool, Durness, Thurso, John o'Groats und Wick wieder zurück an den Ausgangspunkt nach Inverness. Man möchte, dass der Weg niemals endet.
Wenn ihr vorhabt dieser Straße einmal zu folgen, nehmt euch Zeit dafür - mindestens 3 Tage zum Genießen.
Nicht unerwähnt möchte ich noch meine Begleiter auf dieser Reise lassen: Biggi, die per Flugzeug nach Kirkwall eingeschwebt kam (von Deutschland nach Kirkwall zu fliegen ist ein Abenteuer für sich...) und mit mir dann alle Touren auf der Insel als Sozia auf dem Motorrad und zu Fuß gemacht hat. Trotz Regen und Wind und Skullsplitter. Und Ernst, der ziemlich spontan mit seiner Honda Deauville bis Thurso mitgefahren ist und danach sofort wieder zurück. Anfahrt aus Deutschland, die North Coast 500 und dann zurück in einer Woche - Chapeau!
So, ab jetzt werde ich Bilder und Musik sortieren und auswählen und die Produktion meiner neuen Live Reise Reportage beginnen, die dann im Laufe von 2017 an den Start gehen soll:
Caledonian Road Trip - Mit dem Motorrad zu den Küsten und Inseln Schottlands.
Ich werde euch über den Fortschritt auf dem Laufenden Halten.
Sláinte mhòr (gesprochen: Slanschi war, Bedeutung: zum großen Wohle)! In diesem Sinne.
Nach der Reise ist vor der Reise: kaum wieder hier, drängt es mich schon wieder in die Ferne. Bis zur Reise zu den Orkneys sind es ja nur noch 3 Monate. Aber wo sind denn eigentlich die Orkney Isles? Auf nebenstehender Karte (Quelle: Google Maps) habe ich den Archipel, zur besseren Orientierung, einmal mit einem Pfeil versehen. Also genau gesagt liegen die Inseln: zwischen Nordsee und Atlantik, zwischen Norwegen und den Färöer Inseln, zwischen 58 und 59 Grad nördlicher Breite - also ganz im Norden von Schottland.
Eine Motorradreise dorthin führt unweigerlich zu einer Süd/Nord Durchquerung der gesamten Highlands. Herrlich!
Letztes Mal bin ich 2013 diese Strecke, von meiner Tour zu den Äußeren Hebriden kommend, gefahren. Eine der wirklich beeindruckenden Panoramastraßen, die ich kenne.
Noch einmal zu meinem Besuch in Schottland vor 2 Wochen: wieder einmal musste ich feststellen, dass meine Fähigkeiten Gälisch zu sprechen sehr eingeschränkt sind. Es ist mir fast unmöglich, mir das Wortbild und/oder die Aussprache zu merken. Da werden noch viele Besuche und viel Whisky nötig sein. Gabh mo leisgeul = Entschuldigung [wörtl. Gib mir Vergebung]
Sa 30 Apr 2016
Heute, an einem regnerischen Samstag habe ich mich nun, mit den um Ostern herum gemachten Fotos, beschäftigt. Der nächtliche Sternenhimmel in Schottland. Die Ergebnisse sind so, wie ich sie erhofft hatte.
Wie das mit dem Sternenhimmel fotografieren funktioniert wollte ich ja hier an dieser Stelle erklären, was ich gerne tue. (Das Beispielbild hier im Blog hat leider nur eine für's Web geeignete Auflösung)
Aber jetzt von vorne: wo und vor allem wie habe ich die Fotos gemacht?
Nach Möglichkeit sollte man sich weit entfernt von jedem Streulicht befinden. Selbst die kleinste Lichtquelle führt bei langer Belichtungszeit zu unerwünschten Effekten.
Am Loch Butterstone bei Dunkled, Perthshire ist das nebenstehende Bild entstanden. Nachts um ca. 24:00 Uhr.
Ein stabiles Stativ ist unbedingt notwendig und die Möglichkeit, die Kamera berührungsfrei, mit einem Fern- oder Funkauslöser auszulösen. Die verwendete Brennweite hier auf meinem Bild sind 24 mm. Je weiter der Winkel, desto mehr Himmel kann man ablichten und die Geschwindigkeit mit der die Sterne vorbeiziehen (weil die Erde sich dreht) wird geringer. Somit bleiben die Lichtpunkte weitgehend runde Punkte und werden nicht zu Strichen. Es empfiehlt sich mit der größtmöglichen Blende zu arbeiten, damit so viel wie möglich Licht eingefangen werden kann. Bei mir war es in diesem Falle Blende 2,8. Die Kameraempfindlichkeit habe ich auf 1280 ASA gestellt und in diesem Fall mit 20 Sekunden belichtet. Da die Lichtfarbe von Sternen nicht zu vereinheitlichen ist, empfiehlt es sich den automatischen Weißabgleich auszuschalten - genauso wie den Autofocus. Sterne zu fokussieren ist nicht so einfach. Mein Tipp: im Hellen sich am Objektiv den "unendlich Punkt" markieren. Dann geht's im Dunklen mit Hilfe z.B. einer Stirnlampe besser.
Die spätere "Entwicklung" der Fotos ist ebenso wichtig wie die Aufnahme. Um später eine sinnvolle Nachbearbeitung der Bilder durchführen zu können sollten die Fotos als RAW-Dateien in der Kamera abgespeichert werden. Diese lassen sich dann prima mit einer entsprechenden Software (z.B. EOS Digital Photo Professional, Adobe Lightroom usw.) bearbeiten. Oft gibt es eine leistungsfähige Software als kostenlose Beigabe der Kamerahersteller beim Kauf dazu. Damit können jetzt der richtige Weißabgleich, Helligkeit, Kontrast u.v.m.eingestellt werden und optische Effekte gemildert bzw. verstärkt werden. Das Bild wird eben richtig entwickelt.
Ach ja. einen Hinweis hätte ich fast vergessen: sternenklar muß es sein, was in Schottland zum Beispiel nicht immer der Fall ist. Und ein Flachmann mit gutem alten Single Malt (in Maßen) schärft das Auge - nicht das Bild.
Nach einigen Versuchen hat man dann schnell sehr schöne Bilder im Kasten. Also, raus in sternenklare Nächte und den romantischen Sternenhimmel mit Milchstraße fotografieren. Am Besten in Schottland. Sterne sind genug da.
Fortan leat! (wörtlich: viel Erfolg/ viel Glück)
Weitere technische Fragen beantworte ich gerne per email: jskubinna@gmx.de
Do 24 Mär 2016
Übermorgen starten wir (Biggi und ich) zu unserer ersten Schottlandreise dieses Jahr. Wir werden wieder in "unserem Häuschen" (siehe Bild) in Dunkeld/Perthshire wohnen. Kein Motorrad - dafür ein Mietwagen ab Flughafen Edinburgh - ganz angenehm zum Transport der umfangreichen Fotoausrüstung.
Letzten Monat haben wir, genauer gesagt meine Frau Biggi, einen Fototermin in der Balvenie Destillery in Dufftown für nächsten Dienstag ausgemacht. Ich habe zwar schon einige Destillen gesehen und fotografiert - aber einen exklusiven Termin mit Fotoerlaubnis für das Allerheiligste einer Whisky Brennerei hatte ich noch nie.
Meistens darf man in Destillen nicht fotografieren.
Die Wetteraussichten sind für März schottlandtypisch und somit ganz gut: Sonne, Regen und nicht allzu kalt (um die 5 Grad). Die Aussichten auf Nordlichter sind dagegen eher etwas zurückhaltender. Aber die Vorhersagen zeigen höchstens 3 Tage in die Zukunft.
Ein ganz besonderes Highlight erwartet uns direkt am Anfang der Reise: am Samstag Abend werden wir ein Konzert der Sängerin Adele in Glasgow sehen und hören. Ansonsten sind relaxen, fotografieren, Musik hören/machen, gut Essen und Trinken, wandern und Freunde treffen angesagt.
Aber jetzt heißt es erst einmal packen. Beannachd leat as Alba (Bedeutung: bis später aus Schottland)
Mi 09 Mär 2016
...dann geht es los auf die erste Reise nach Schottland in diesem Jahr. Meine weitreichenden Vorbereitungen sind abgeschlossen: Die mittlerweile umfangreiche Kameraausrüstung habe ich in meinem neuerworbenen Rucksack (siehe Bild) untergebracht, weil meine alte Tasche an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen ist. Ein Rucksack erscheint mir sinnvoll auf dem Motorrad, wie auch im Flugzeug. Die erste Reise um Ostern findet, wie bereits berichtet, mit dem Flugzeug und Mietwagen statt.
Erste Testfotos, Zeitrafferclips und die damit einhergehende Anwendung von diverser Foto Bearbeitungssoftware haben seit dem letzten Blogeintrag erfolgreich stattgefunden. Zur Bearbeitung von RAW-Fotodateien (für Aufnahmen vom nächtlichen Sternenhimmel unbedingt zu empfehlen) habe ich mich für Canon Photo Digital 3.15 und Adobe Photoshop Elements 10 entschieden. Die Zeitraffersequenzen erstelle ich nun mit Panolapse v1.25.
Ein wenig astronomisches Grundwissen habe ich mir auch angeeignet: Das Zentrum der Milchstraße, dass aus Milliarden von Sternen besteht, erscheint auf der nördlichen Halbkugel (da wo auch Schottland liegt) am eindrucksvollsten im Sommer (Juni, Juli, August). Hier wird es allerdings, je nach dem wo man sich befindet, gar nicht mehr oder nur sehr wenig dunkel. Für gute Fotos bleibt dann kaum dunkle Zeit. Mehr Dunkelheit gibt es im Frühjahr, da wiederum ist das Sternenbild längst nicht so spektakulär, da das Zentrum unserer Milchstraße in der nördlichen Hemisphäre nicht zu sehen ist. Ab nach Afrika - aber dort gibt es keinen Whisky.
Außerdem muss es noch wolkenlos sein und der Mond darf den Himmel auch nicht aufhellen. Also, da müssen schon einige Kriterien erfüllt sein, damit ein gutes Foto oder eine brauchbare Zeitraffersequenz vom Sternenhimmel entsteht. Übrigens: Ostern ist das erste Wochenende nach Vollmond, somit könnte es in der Woche nach Ostern schon wieder dunkler am nächtlichen Himmel werden.
Von der Wahrscheinlichkeit von Nordlichtern in Schottland will ich noch gar nicht sprechen. Weiterhin wäre zu erwähnen, dass ein guter Standpunkt auch sehr wichtig ist: entweder idealerweise ganz oben auf einem Berg, da die Luft nach oben immer klarer wird und man eine weite Sicht hat oder in einem weitläufigen Tal. Mal sehen, wo ich mich in den Nächten im Schottischen Hochland so herumtreiben werde.
Meine Vorfreude ist riesengroß und ich kann den Start der Reise kaum erwarten. Bis dann Slàn leat! (Tschüss!-freundl.)
(Canon, Adobe, Photoshop, Panolaps sind eingetragene Warenzeichen)
Fr 12 Feb 2016
Endlich wieder Zeit zum Schreiben! In den letzten Wochen blieb dafür kaum Zeit. Neben meiner beruflichen Tätigkeit (leider immer noch ein Vollzeit-Job) kamen auch viele neue Ideen für meine Reise dazu. Da nach Abschluss der Orkney-Reise im Sommer wieder eine Audiovision mit hoffentlich beeindruckenden Fotos aus Schottland und im Besonderen der Schottischen Inseln entstehen soll, möchte ich noch einige ganz außergewöhnliche Ansichten fotografieren. Von den Nordlichtern, den Puffins und Ottern habe ich ja schon geschrieben.
Seit einigen Wochen interessieren mich vor allem die Zeitrafferfotografie (Time Laps) und die Fotografie des nächtlichen Sternenhimmels. Angeregt wurde ich durch eine sensationelle Audiovision von Dirk Schäfer (http://www.motorradkarawane.de), der von einer Motorradtour durch die Pyrenäen erzählte. Ein intensives Gespräch mit ihm im Foyer und schon war meine Leidenschaft geweckt!
Um mein Wissen über diese Techniken aufzufrischen und erheblich zu ergänzen habe ich mich auf vielen Webseiten zu diesem Thema herumgetrieben. Besonders erwähnenswert ist die Webseite des Fotografen Gunther Wegner (für mich der "Zeitraffer und Milchstraßenfoto-Papst", http://gwegner.de).
Meine Foto- Ausrüstung habe ich dementsprechend mit einem programmierbaren Intervalltimer und einem Flachmann ergänzt, denn - Zeitrafferfotografie braucht Zeit, welche man u.a. zum Verkosten diverser Single Malts nutzen kann!
Auf der Softwareseite expementiere ich noch mit einigen Programmen zur Produktion der Zeitrafferfilme herum. Den ersten Testfilm habe ich bereits erfolgreich produziert (allerdings nur aus meinem Wohnzimmerfenster hinaus).
Während meines Osteraufenthaltes in Schottland werde ich erstmalig versuchen den nächtlichen Sternenhimmel zu fotografieren. Testaufnahmen in Düsseldorf sind kaum möglich, da die sogenannte "Lichtverschmutzung" in einer Großstadt viel zu groß ist. Die Sternenhimmelfotografie dann auch noch mit den Zeitrafferaufnahmen zu verbinden, bildet einen fotografischen Komplex mit einer ganz besonderen Herausforderung.
Ein mögliches und absolut unplanbares Hindernis könnte es jedoch geben: Es dürfen keine Wolken am Himmel sein, was in Schottland nicht immer so gegeben ist (siehe Foto). Aber wie immer: ein bisschen Glück gehört dazu!
Mo 18 Jan 2016
Hallo Liebe Blogleser, erst einmal wünsche ich Euch ein glückliches Neues Jahr (gälisch: bliadhna mhàth ùr) und viele schöne Motorrad- und Reiseerlebnisse.
Weihnachten ist lange vorbei und auch die Silvesternacht, die im Schottischen Hogmanay genannt wird (siehe Foto Silvesterfeier, Dunkeld 2011/12). Leider war ich dieses Jahr nicht dort und konnte also auch nicht mit Livemusik, Bier, Whisky und vielen netten Leuten feiern. Na ja, dafür werde ich Ostern wieder vor Ort sein. Glücklicherweise darf ich dieses Jahr wieder zweimal nach Schottland reisen: Ostern mit dem Flugzeug und Mietwagen nach Dunkeld/ Perthshire und natürlich im Sommer, auf meiner großen Motorradtour zu den Orkneys.
Über die Tage hat sich so einiges in meiner Tourvorbereitung getan - das Wichtigste: die Fahrt von zu Hause bis an die Schottische Nordküste werde ich nicht alleine fahren. Auf die überraschende Anfrage meines Cousins (oder auch Vetter), ob er mitfahren könne (er hat auch ein Motorrad, er wollte auch 'mal etwas von Schottland sehen und er hat auch Urlaub zu dieser Zeit), habe ich mit "ja klar" geantwortet und dem gerne zugestimmt. Für mich ist das allerdings Neuland - denn bis jetzt bin ich all' meine großen Touren alleine gefahren (nur mit Motorrad und Kamera). Auf die Erfahrung, eine gewisse Strecke zu zweit zu bewältigen, gemeinsame Erlebnisse zu haben und den abendlichen Erfahrungsaustausch (einen guten Single Malt mag er auch...), freue ich mich schon.
Aufgrund dieser neuen Reisesituation, habe ich neue Etappenziele gewählt und entsprechende B&B's vorgebucht. Ein zweites Bett im Zimmer macht jetzt Sinn. Die Tourplanung für die ersten 5 Tage sieht nun folgendermaßen aus:
Düsseldorf - Hoek van Holland - Fähre nach Kingston upon Hull - Balloch am Loch Lomond - Ullapool - Thurso. Dort trennen sich unsere Wege wieder: mein Vetter fährt wieder heimwärts, während ich auf die Orkney Isles übersetzte und meine nächste Begleitung vom Flughafen in Kirkwall/ Orkneys abhole: meine Frau. Wie auch auf meiner Äußeren Hebriden Tour, werde ich mit meiner Frau, eine Woche gemeinsam, einige der Orkney Inseln bereisen. Um dem zweifelhaften Vergnügen, als Sozia tausende Kilometer für An- und Abreise auf dem Motorrad zu sitzen zu entgehen, wird sie wieder mit einem Inselflieger (Loganair) einschweben. Mehr darüber zu einem späteren Zeitpunkt.
Soweit der neue Plan - 'mal sehen wie es dann kommt.
Papagaitaucher, Otter und Nordlichter
So 13 Dez 2015
Meine Reise zu den Orkney Inseln soll natürlich auch wieder eine fotografische Reise werden. Im Laufe der Jahre konnte ich schon viele Motive mit meiner Kamera einfangen: Menschen in typischen oder untypischen Umfeldern, grandiose Landschaften in allen möglichen Jahreszeiten und Wetterzuständen und die reichhaltige Tierwelt, wie zum Beispiel Hirsche am Strand auf der Insel Jura (siehe nebenstehendes Bild) oder Fischadler (Osprays) am Loch of the Lowes. Allerdings gibt es noch einige Schönheiten in Schottland, die ich noch nie sehen bzw. fotografieren durfte. Meine Nummer Eins, der nicht gesehenen Ereignisse, sind die Nordlichter. Ja, ja ich weiß - Schottland ist nicht der Ideale Platz dafür. Aber gerade diese Tatsache macht es so interessant für mich. Vielleicht wird es mir eines Tages gelingen, "Schottische" Nordlichter zu beobachten und abzulichten. Meine Informationen über anstehende Aurora Borealis verfolge ich mittels des Internets. Schaut doch einmal auf den Seiten www.aurora-service.eu oder http://aurorawatch.lancs.ac.uk nach.
Auch in der Schottischen Welt der Tiere gäbe es noch Überraschungen für mich: die überall auf den Inseln gegenwärtigen Otter haben sich bis jetzt gut vor mir und meiner Kamera versteckt. Das Gleiche gilt für die berühmten, weil so putzig aussehenden, Papagaitauchern (im engl. Puffins). Alles gute Gründe für die anstehende Reise zu den Orkneys.
Bei einer Motorradreise muss die Kameraausrüstung allerdings optimal ausgesucht werden. Das bedeutet im Wesentlichen für alle Eventualitäten gerüstet zu sein und dabei Gewicht und Platz zu sparen. Das bedeutet einen besonderen Kompromiss bei der Ausrüstung zu machen. Ich werde bei dieser Motorradreise meine geliebten, lichtstarken Festbrennweiten zu Hause lassen. Stattdessen werde ich zwei mittellichtstarke Zoomobjektive mitnehmen. Zum Einen werde ich ein 24-105 mm Objektiv und zum Anderen ein 70-300 mm Objektiv einpacken. Dazu noch ein kleines und leichtes aber recht stabiles Stativ. Das ergibt in Verbindung mit meiner Vollformat DSLR von Canon einen guten Kompromiss für die verschiedensten Aufnahmesituationen. Diese Ausrüstung kann ich dann immer dabei haben und mit ein bisschen Glück damit wunderbare Momente festhalten.
Tioraidh an-draàsda (gälisch: Tschüss dann! ausgesprochen: tschiiri an-draasda) - bis nächste Woche.
So 06 Dez 2015
Reiseziel Orkneys - das ist leicht gesagt. In meinem Lieblings Reiseführer Schottland von Franz Rappel, erschienen im Martin Velbinger Verlag, finde ich viele Informationen und schöne Beschreibungen zu den Orkney Isles. Aber ich möchte noch mehr wissen.
Da heute Nikolaus ist finde ich eine gute Ergänzung in meinem Stiefel: Schottland von Andreas Neumeier aus dem Michael Müller Verlag. Vierundvierzig weitere, eng beschriebene Seiten mit vielen, brauchbaren Informationen über den Archipel der Orkneys. Für die kommenden langen Abende der Ideale Stoff zum Schmökern und zum "Finger über die Landkarte fahren".
Da der Aufenthalt auf den Inseln nur eine Woche lang sein wird, möchte ich schon ein bisschen Ahnung davon haben, was mich erwartet. Eine erste, grobe Planung der An- bzw. Abreise (siehe Karte) habe ich wieder mit dem Motoplaner (www.motoplaner.de) gemacht. Eine leicht zu bedienender und vor allem kostenloser (Motorrad) Routen Planer im Netz. Wenn die Reiseplanung dann abgeschlossen ist, übertrage ich die Routen einfach und schnell in mein Garmin Zoumo 220 Navigationsgerät. Über die Route werde ich später schreiben, wenn ich mir über deren Verlauf vollständig im Klaren bin.
Eine erste "echte" Vorbereitung habe ich bereits, durch die Fährbuchung, erledigt. Dieses Mal werde ich nicht mit der DFDS Fähre von Ijmuiden nach Newcastle fahren. Die Preise in der Hauptsaison waren mir einfach zu hoch. Als eine wirklich gute Alternative erscheint mir die Reise mit P&O Ferries von Hoek van Holland nach Kingston upon Hull. Der Gesamtfahrpreis, bei Übernachtung in einer Vierbettkajüte, beträgt nur ein Drittel des Preises der Ijmuiden/ Newcastle Variante. Außerdem bietet ein morgendliches Ankommen in Hull die Möglichkeit einer Motorradfahrt durch das schöne Yorkshire zur Schottischen Grenze.
So, genug für heute und wieder einmal Zeit für einen Dram (Schluck) Single Malt Whisky. Nächsten Sonntag geht's hier weiter mit der Vorbereitung zu meiner Reise "Mit dem Motorrad zu den Orkneys". Sláinte mhòr (gesprochen: Slanschi war, Bedeutung: zum großen Wohle)! In diesem Sinne.
Do 26 Nov 2015
Meine letzte Motorradreise zu den Äußeren Hebriden (siehe BLOG: acerider.twoday.net Mit dem Motorrad zu den Äußeren Hebriden) ist jetzt 2 Jahre her. Es wird Zeit etwas Neues zu planen. Da ich fast alle Schottischen Inseln besucht habe, war das Ziel schnell ausgemacht: die Orkneys - da war ich noch nicht. Und wann wird's losgehen? Im Juli 2016 soll die Reise stattfinden. Hier unter www.jsk-foto.de werde ich über die Vorbereitungen und das Erlebnis der Reise berichten. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir folgt.