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Zeitsprung

Nach meinem Überraschungstrip nach Düsseldorf, um meiner Schwester zu ihrem Geburtstag zu gratulieren, brachte mich ein früher Flieger zurück nach Schottland. Es fühlte sich schon ein bisschen so an, als hätte ich einen Zeitsprung gemacht. Eben noch in quirliger Familienrunde, finde ich mich in der atemberaubenden Einsamkeit des Glencoe wieder. Keine Wolke verhängt die majestätischen „Munros“ im Tal zwischen Tyndrum und Ballachulisch mit so klangvollen Namen wie „Stob Dubh“ oder „Bidean Nam Bian“. Munro darf ein Berg nur heißen, wenn er mindestens 3000 Fuß hoch ist und eine gewisse Eigenständigkeit aufweist, also auf seinen eigenen 3000 Füßen stehen kann und sich nicht anlehnen muss. Auch der höchste Berg Großbritanniens bei Fort William, der Ben Nevis,  reckte alle 4413 Füße in einen wolkenlosen Himmel, was dem Vernehmen nach nur an wenigen Tagen im Jahr der Fall ist. An der Eisenbahnbrücke von Glenfinnan ist es dann mit der Einsamkeit vorbei, denn alle wollen den vorbeifahrenden Jacobite, besser bekannt als Hogwarts Express, fotografieren. Den Abend beschließen wir am Fußballfeld von Mallaig, der Fährstation zur gegenüberliegenden Isle of Skye. Erstmal schlafen. Morgen werde ich dann meinen Orts- und Zeitsprung realisiert haben.

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Kommentare: 1
  • #1

    Henrich (Sonntag, 14 August 2022 22:09)

    Wahnsinnsbilder! Ich hoffe, Du hast den Schotten gegrüßt. Und der Zeitsprung sei Dir gegönnt. Gute Weiterreise.