Glaubt man der Nordischen Mythologie, dann lebt in den Meeren eine Schlange. Der Rücken des Ungeheures ist demnach die Insel Island. Geologisch gesehen wurde Island aus Feuer geboren und steckt erdgeschichtlich noch in den Kinderschuhen. Unter ihrer verhältnismäßig dünnen Oberfläche brodelt und rumst es deutlich und so wagen wir staunend einen Blick zurück in die Entstehungsgeschichte unseres Heimatplaneten.
Der Geysir Stokkur ist so ein faszinierender Beleg dafür. In regelmäßigen 5-10 Minutenabständen erhebt sich sein heißes Köcheln zu einer blauen Glocke, um dann mal richtig Dampf abzulassen, was das heiße Wasser in die Höhe schießen lässt. Nicht nur Dampf und Wasser, sondern auch heißen Schlamm hören und sehen wir im Hveradalir, im Tal der heißen Quellen blubbern. Und überall wo es zischt und raucht wie in einer Hexenküche, riecht man den Schwefelatem der Unterwelt.
Zu alledem verläuft durch die Insel die tektonische Nahtstelle zwischen der amerikanischen Kontinentalplatte und ihrem europäischen Pendant, was der Insel häufige Erdbeben und die Öffnung von Vulkanspalten beschert. Inmitten dieser, stetig auseinander driftenden Nahtstelle aus schroffen Felsen und mit glasklarem Wasser gefüllten Schluchten, steht die Wiege des Isländischen Gemeinwesens. Wir wandern, wieder einmal sehr früh am Morgen, durch das Þingvellir (gesprochen Thinkveltir) welches bereits um das Jahr 1000 als “Versammlungsebene” der isländischen Nordmänner beschrieben wurde. Hier traf sich alljährlich für sechs Wochen fast das gesamte Volk, um seine Vertreter zu wählen, Recht zu sprechen, Handel zu treiben und was man sonst noch so treibt, wenn man endlich einmal auf andere Menschen stößt. Der Ort verströmt auch heute noch eine energetische Magie.
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Bidi und Bernd (Sonntag, 26 Mai 2024 13:12)
Interessant und magisch eure Fotos und Reiseberichte. Freu mich , wenn es wieder was Neues zu lesen gibt. ��Weiterhin tolle Reise ,liebe Grüße von uns �♀️