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Wasser & Zeit

Seit gut einer Woche sind wir unterwegs. Im Ernst? Die Eindrücke, die mein Kopf in den weißen Nächten zu verarbeiten versucht, reichen glatt für die doppelte Zeit. Die innere Uhr tickt sowieso ganz anders. Island läuft unserer Heimatbasis zeitlich zwei Stunden hinterher und ich wache erstaunlich früh auf. Da es aber eh rund um die Uhr hell ist, sind unsere Unternehmungen an keinen Stundenplan gebunden. Die azyklischen Besuche an den touristischen Hotspots bescheren uns zudem einen wunderbar freien Blick auf die einmalige Natur. Und so genießen wir den schwarzen Strand am Vestrahorn im Abendlicht, wie in der TV-Werbung mit Diane Kruger für eine neue Gesichtscreme und an einem anderen Tag den “Goldenen Wasserfall” Gullfoss morgens um 6.00 Uhr, in zweisamer Einsamkeit.

Gerade die, bis zu 100 gelisteten Wasserfälle ziehen uns immer wieder in ihren Bann. Fast jeder hat eine Geschichte zu erzählen: von verborgenen Goldschätzen, zerstörten Gottheiten und ertränkten Frauen bis zu versteinerten Riesen und Zwergen, welche in oder auch hinter den tosenden Wassern ihre Aura spürbar werden lassen.

 

Die Zeit zu schlafen, zu essen, fürs Schreiben und die Fotobearbeitung ist daher eher knapp bemessen. Aber wenn zur Mittagszeit, gerade an den Sehenswürdigkeiten des Golden Circle, mehrere Busladungen voll Menschen die Aussichtsplätze fluten, ist für uns genau der richtige Augenblick gekommen ein Nickerchen zu machen. Auf eigener Achse haben wir unser Bett immer in Reichweite.  

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Kommentare: 1
  • #1

    Astrid (Donnerstag, 23 Mai 2024 19:36)

    Wunderschöne Eindrücke (auch in WhatsApp) ! Ich beneide Euch um die schöne Zeit - ganz viele liebe Grüße