Wir fahren bei leichtem Schneefall Richtung Westen mit dem Ziel der Halbinsel Sommarøy um evtl. einen Wal sehen zu können. Aber zuerst schlängelt sich die Straße durch hohe, verschneite Bergwelten, wo wir Hundeschlittenfahrern beim einpacken zusehen dürften. Was für ein Gepüngel: Geschirre, Schlitten, Hunde, usw. - und das alles mal acht, muß gut und sicher vestaut werden. Und die Hunde wollen es bequem.
Weiter ging's dann am Kaldfjord (Nomen est Omen) bis zum Ersfjord, an dessen Ende, nur durch eine hierzulande typische gebogene Brücke, die Inseln Sommarøy und Hillesøy liegen. Es ist windig und saukalt und kein Wal zu sehen. Das liegt allerdings eher an der Jahreszeit als am Ort. Die großen Meeressäuger sind wohl schon weitergezogen und haben nicht auf uns gewartet. Jedoch das Landschaftsbild ist beeindruckend: hohe, schneebedeckte Berge, blaugraue Fjorde, kaum Häuser oder Menschen - sehr, sehr einsam hier - genau das, was wir in Norwegens Norden gesucht haben.
Wir wärmen uns etwas im Kafe Havfrua Kro (Café Meerjungfrau) und B. genießt eine heiße Pølser (Wurst) mit Pommes. Hmm.... Zurück nach Tromsø geht's, nach dieser 130 km Runde, am Rystraumen Fjord entlang. Die Sonne kommt wieder hervor und die Wolken werden weniger.
Nach ein wenig ausruhen machen wir uns gegen 20:00 Uhr auf den Weg durch die eiskalte Nacht. Es sind -12 Grad und es ist sternenklar. Um 21:00 Uhr beginnt nocheinmal ein atemberaubendes Spektakel am Himmel: Nordlichter in purpur und grün. Vorhänge aus Licht, die sich wie Gardinen im Wind bewegen und ständig ihre Form verändern. Mal scheinen Gespenster vom Himmel zu kommen, Mal sind es Kreise und Fächer. Mein Fotografenherz schlägt so hoch, wie nie zuvor. Aurora-Intensität 5 von 6. Unfassbar. Nach 3 Stunden fahren wir gut gekühlt zurück. Bier und Wein bringen uns danach runter und machen müde.
Was für ein Tag!
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Sabine (Samstag, 02 März 2019 11:42)
Kolossal!!!!